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Wie bedenklich sind Leberflecken?
An den seltsamsten Stellen zeigen sich die kleinen und größeren braunen Muttermale – manche sind von Geburt an da. Die meisten aber entstehen erst im Laufe der Kindheit.
Durchschnittlich 20 Muttermale hat ein Erwachsener – als Baby hatte er dagegen kaum eins. Nur selten passiert es, dass sich ein Leberfleck schon vor der Geburt bildet: Normalerweise lagern sich die Zellen, die später für die Pigmentierung der Haut zuständig sind, während der Entwicklung des Ungeborenen in seiner Oberhaut ab. Manchmal erreichen einige dieser Zellen die oberste Hautschicht nicht, sondern bleiben in einer tieferen Schicht liegen, „entfalten“ sich dort – und geben dem Baby an dieser Stelle ein bleibendes individuelles Merkmal: einen Leberfleck.
Kinder punkten am meisten
Flächige Leberflecken und punktuelle Muttermale sind medizinisch gesehen das Gleiche. Es handelt sich um eine Fehlentwicklung der Pigment bildenden Zellen („Melanozyten“ und „Nävuszellen“), die von einer Veränderung des Erbguts im Zellkern rührt. Die betroffenen Zellen produzieren zu viel Pigment, das eine kleine Wucherung (medizinisch „Nävus“) bildet. Je weniger Eigenschutz die Haut hat, desto schneller entstehen die harmlosen Fehlbildungen – beispielsweise bei hellen Hauttypen und bei Kindern.
Ein wesentlicher Auslöser ist die Sonneneinstrahlung, besonders wenn Sonnenbrände auf der Haut entstehen. Kinder haben ein viel dünneres Epithel als Erwachsene. Die UV-Strahlen können bis in die oberste Hautschicht eindringen und das Erbgut der Pigment bildenden Zellen (zer)stören. Die meisten Sprenkel bilden sich so in der Kindheit. Immerhin verbringen Kinder beim sommerlichen Planschen, Spielen und Sandburgen bauen dreimal soviel Zeit in der Sonne wie Erwachsene.
Ob Hormone die Zahl der Muttermale beeinflussen, wird in Expertenkreisen ebenfalls diskutiert. Es wäre eine Erklärung, warum viele Punkte erst in der Pubertät entstehen. Eine eindeutige Vererbung der Muttermale ist bisher nicht nachgewiesen. Oft zeigen sich die Male innerhalb einer Familie aber an den gleichen oder ähnlichen Stellen. Klar ist dagegen, dass Eltern mit vielen Leberflecken auch die Haut ihrer Kinder genau beobachten sollten.
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Viele Punkte – kein Gewinn
Leberflecken können in Form, Farbe und Größe variieren: Sie zeigen sich von hellbraun bis blauschwarz, liegen flach im Hautniveau oder sind erhaben; manche Male sind behaart. Fast alle dieser kleinen und größeren Sprenkel sind harmlos und gutartig. Der Hautarzt muss einzelne aber entfernen, wenn sie sich verdächtig verändern und bösartig werden könnten. Aus einer bestimmten Form, Fachleute sprechen vom „dysplastischen Naevus“, kann im Erwachsenenalter ein Hautkrebs (malignes Melanom) werden.
Etwa 30 Prozent der bösartigen Melanome entstehen aus Leberflecken. Die Wahrscheinlichkeit zu erkranken ist zwar gering (14 von 100.000 Menschen sind betroffen), doch mit der Zahl der Muttermale steigt das Risiko. Ebenso bei einer nicht hauttypgerechten Sonnenbestrahlung und bei einer Immunschwäche. Wer besonders viele, große oder sehr unterschiedliche Leberflecken hat, sollte sie von Zeit zu Zeit vom Hautarzt kontrollieren lassen. Begründeter Verdacht besteht, wenn sich ein Muttermal wie auch immer verändert, juckt, blutet oder nässt.
Ganz selten verschwindet ein Muttermal von selbst wieder, indem sich das angesammelte Pigment in den Zellen auflöst – und nur einen winzigen Punkt zurücklässt. Wie das kommt, wollen die Mediziner jetzt erforschen und so eine weitere Methode entwickeln, wie man unerwünschte oder bedenkliche Male sanft entfernen kann.
Was sind Sommersprossen?
Die vielen hellbraunen Sprossen, die sich vor allem bei hellen Hauttypen (blonden und rothaarigen Menschen) auf unbedeckten Hautstellen (Gesicht, Arme…) zeigen, sind Ergebnis einer Fehlentwicklung der Pigment bildenden Zellen – sie produzieren mehr Pigmente als andere Zellen; der Hautfarbstoff verteilt sich aber nicht gleichmäßig in der Oberhaut, sondern bildet kleine Inseln. Im Sommer werden die Sprenkel durch die Sonneneinstrahlung dunkler, im Winter heller oder verschwinden ganz. Sommersprossen sind allerdings eindeutig erblich und fast immer gutartig. Und seit Pippi Langstrumpf in den 70er Jahren zum Idol aller nachfolgenden Kindergenerationen wurde, gelten Sommersprossen als besonders schick!
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Bei einer Selbstuntersuchung auf verdächtige Leberflecken ihrer Kinder können Eltern sich von der „ABCDE-Regel“ leiten lassen:
A = Asymmetrie
Sind die Punkte asymmetrisch oder unregelmäßig?
B = Begrenzung
Sind die Muttermale unscharf begrenzt oder haben ausgefranste Ränder?
C = Colorit
Hat sich die Farbe (Color) geändert oder ist das Mal schwarz, blau oder gräulich?
D = Durchmesser
Ist ein Muttermal größer als fünf Millimeter?
E = Erhabenheit
Ist das Muttermal tastbar oder tastbar geworden?
Sonnenschutz ist wichtig
Die meisten Muttermale entstehen an Stellen, die im Sommer der Sonne besonders ausgesetzt sind, also an Armen, Schultern… Da ihre Haut kaum über Eigenschutz verfügt, sollten Kinder vor Ende des zweiten Lebensjahres am besten keine direkte Sonne abbekommen und auch im Schatten stets eine Mütze und UV-Schutzkleidung tragen. Kinder ab zwei Jahren, die in der Sonne spielen und planschen, benötigen einen konsequenten Sonnenschutz in Form von Kleidung (nach australischem UV-Standard) und Cremes (mind. Faktor 30).
Je jünger die Kinder sind, desto höher sollte in den Cremes der Anteil an physikalischem Lichtschutz und umso geringer der chemische sein. Ein Lichtschutzfaktor der Stärke 50 im UVB-Bereich filtert bereits 92 Prozent der UVB-Strahlung ab, ein 60er Schutzfaktor nimmt etwa 93,5 Prozent der Strahlung.