Labiensynechie: Das solltest Du über die Schamlippenverklebung wissen

Eine Labiensynechie kann einmalig oder rezidivierend auftreten. In jedem Fall ist die sogenannte Schamlippenverklebung eine Erkrankung, die für kleine Mädchen sehr unangenehm werden kann. Wie Du erkennst, ob eine Schamlippe mit der anderen verklebt ist, welche Symptome auf die Krankheit hindeuten und Tipps zur Behandlung kannst Du hier nachlesen!

Die Labiensynechie oder auch Vulvasynechie ist eine nicht seltene Erkrankung bei kleinen Mädchen. Meist wird die sogenannte Schamlippenverklebung auf dem heimischen Wickeltisch bemerkt, in einigen Fällen stellt auch erst der Kinderarzt die Diagnose Labiensynechie. In diesem Artikel klären wir die wichtigsten Fragen zum Thema und geben Tipps, wie eine Verklebung der Schamlippen behandelt werden kann.

Was ist eine Labiensynechie?

Bei einer Labiensynechie spricht man von einer Verklebung („Synechie“) der kleinen oder inneren Schamlippen („Labien“). Am häufigsten sind Mädchen von zwei bis vier Jahren betroffen, aber auch Frauen in der Menopause können unter einer Labiensynechie leiden. Hat Dein Kind eine Schamlippenverklebung entwickelt, erkennst Du das an einem ganz oder teilweise verschlossenen Scheideneingang. Trägt Dein Mädchen noch Windeln, fällt eine Schamlippenverklebung meist schnell auf: Die inneren Schamlippen sind miteinander verklebt, was sich an einem feinen weißen Strich an dieser Stelle zeigt. Geht Deine Tochter jedoch schon selbstständig auf die Toilette, wirst Du eine solche Erkrankung vielleicht nicht sofort bemerken. Meist verbleibt nach dem Wasserlassen noch ein Teil Urin in der Scheide und tröpfelt dann nach und nach heraus. Hast Du also das Gefühl, Dein Kind ist auf einmal nicht mehr trocken, kann auch eine Labiensynechie der Grund dafür sein.

Wie entsteht eine Labiensynechie?

Eine Labiensynechie ist nicht etwa eine Fehlbildung der Geschlechtsorgane, wie manche Eltern meinen. Vielmehr handelt es sich um eine durch Hormonmangel ausgelöste Erkrankung. In der hormonellen Ruhepause, vor der Pubertät oder in der Menopause, produzieren die Eierstöcke keine Östrogene. Diese Hormone sorgen unter anderem dafür, dass äußere und innere Schamlippen gut durchblutet werden. Fehlt der Einfluss der Östrogene, ist die Haut jeder einzelnen Schamlippe empfindlicher und schlechter vor Verletzungen sowie Entzündungen geschützt.

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Doch nicht bei jedem Mädchen vor der Pubertät und bei jeder Frau in der Monopause entsteht eine Labiensynechie. Welche Faktoren sorgen also dafür, dass eine Schamlippe mit der anderen verklebt? Häufig ist es entweder eine übertriebene, aber auch eine unzureichende Hygiene, die eine Labiensynechie auslöst. Wird die Haut durch Waschlappen, Feuchttücher, Seife und Sitzbäder zu stark gereizt, entstehen häufig Mikroverletzungen, in denen sich eine bakterielle Infektion ausbreiten kann. Die ohnehin schon zarte Haut im Intimbereich wird irritiert und hat keine Barriere gegen Keime von außen. An den verletzten Stellen einer Schamlippe oder beider Schamlippen kann eine Verklebung entstehen.

Mangelnde oder falsche Toilettenhygiene kann ebenfalls dazu führen, dass bei Deinem Kind innere Schamlippen verkleben. Wird etwa kaum gewaschen oder nach dem Toilettengang nicht richtig gesäubert, können sich Keime leichter festsetzen und eine Schamlippe mit der anderen verkleben. Auch eine Wurmerkrankung kann eine Labiensynechie zur Folge haben.

Wie gefährlich ist eine Labiensynechie?

Eine Verklebung der Schamlippen ist keine lebensbedrohliche Erkrankung. Bleibt sie jedoch unbehandelt, kann sie weitere gesundheitliche Probleme mit sich ziehen. Je nachdem, wie stark der Scheideneingang verschlossen ist, kann sich Urin im Scheideninneren sammeln und in Folge eine Infektion dort, sowie der Harnwege und im schlimmsten Fall der Nieren nach sich ziehen. Haben sich die Ränder jeweils einer Schamlippe mit denen einer anderen Schamlippe verklebt, kann auch die Hygiene im Folgenden gefährdet sein: Durch die Verklebung dringt in der Regel kein Wasser. Selbst beim Baden wird demnach die Scheide nicht gereinigt.

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Eine Labiensynechie löst sich nicht von selbst, sie jedoch alleine und ohne Anleitung zu Hause zu behandeln, ist nicht zu empfehlen. Sobald Du eine Verklebung am Scheideneingang Deines Kindes feststellst, ist der Gang zum Arzt angebracht.

Was sind Anzeichen für eine Labiensynechie?

Noch bevor Du selbst oder ein Kinderarzt die Labiensynechie an der Verklebung der einen Schamlippe mit der anderen Schamlippe konkret sehen könnt, gibt es einige andere Symptome, die auf die Erkrankung hindeuten können. Unter anderem können eine Rötung der Vulva, die in vielen Fällen auch wiederkehrend ist, ein Harnträufeln, eine Entzündung der Vulva – ebenfalls wiederkehrend – auf eine Labiensynechie hinweisen. Auch das verzögerte oder gar schmerzhafte Harnlassen können die Folgen einer Schamlippenverklebung sein.

Ob Du eines oder mehrere dieser Symptome bei Deinem Kind bemerkst, hängt auch von dessen Alter ab. Kleine Mädchen, die noch nicht sprechen können und noch nicht selbständig auf die Toilette gehen, werden ihre Beschwerden nicht exakt äußern können. Vielleicht bemerkst Du aber, dass Dein Kind sich nicht wohlfühlt oder Schmerzen beim Wasserlassen hat. Auch dass in Folge Urin zurückgehalten wird, weil Angst vor den Schmerzen besteht, ist denkbar. Eine Scheidenentzündung kann sich zudem durch Juckreiz bemerkbar machen. Fasst sich das Mädchen wiederholt an den Schambereich, um sich dort zu kratzen, kann hier eine bakterielle Infektion, ausgelöst durch eine Verklebung der Schamlippen, vorliegen.

Wie wird eine Labiensynechie behandelt?

Wie bereits erwähnt: Eine Labiensynechie ist nicht, wie etwa eine Erkältung beim Kind, ein Fall für die Hausapotheke. In keinem Fall solltest Du versuchen, selbst eine verklebte Schamlippe von der anderen zu lösen. Das könnte für Dein Kind sehr schmerzhaft sein und ein Trauma nach sich ziehen! Aus körperlicher Sicht kann eine gewaltsame Öffnung der Labiensynechie zur Folge haben, dass diese widerkehren wird oder dass es Vernarbungen auf der Schamlippe gibt. Eine Labiensynechie ist, wiederkehrend oder einmalig, immer ein Fall für den Kinderarzt und bei älteren Mädchen für den Gynäkologen.

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Innere Schamlippen, die verklebt sind, werden meist mit einer der folgenden Behandlungsmethoden erfolgreich gelöst.

Behandlung mit Östrogensalbe

Als Therapie wird in vielen Fällen das Auftragen einer östrogenhaltigen Salbe empfohlen. Über einen Monat hinweg wird eine erbsengroße Menge des niedrig dosierten Präparats auf die verklebte Stelle aufgetragen. Zu empfehlen ist das nach dem Toilettengang und dem Säubern sowie mit einem Wattestäbchen, um möglichst keine weiteren Keime in den ohnehin schon gereizten Scheideneingang zu bringen. Gerade bei Kindern, die bereits Schmerzen haben, solltest Du hier besonders vorsichtig vorgehen.

Das enthaltene Östrogen löst die Labiensynechie in den meisten Fällen rasch auf, der Scheidenbereich kann danach sanft gereinigt werden.

Behandlung mit Kortisonsalbe

Hilft die östrogenhaltige Salbe nicht und sind die Beschwerden wiederkehrend oder zeigt das Medikament Nebenwirkungen, wird häufig ein Präparat mit Kortison verschrieben. Genau wie auch die Östrogensalbe wird die Kortisonsalbe in kleiner Menge auf die Verklebung aufgetragen. Über Dosierung und Häufigkeit der Anwendung entscheidet der Arzt.

Wie kann man einer wiederkehrenden Labiensynechie entgegenwirken?

Um zu verhindern, dass die Schamlippenverklebung wiederkehrend wird und immer wiederkommt, kannst Du einige Tipps zur Toiletten- und Waschhygiene bei Deinem Kind beherzigen. Diese sind ganz leicht umzusetzen und können den Teufelskreis einer rezidivierend auftretenden Labiensynechie durchbrechen.

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Tipp 1: Toilettensitz nutzen

Geht Dein Kind bereits selbstständig auf die Toilette, ist ein Toilettensitz solange zu empfehlen, bis es sich nicht mehr an der normalen Toilettenbrille festhalten müsste, um Wasser zu lassen. So kann verhindert werden, dass sich Urin in der Scheide sammelt. Kinder können sich in der bequemen Sitzhaltung auch leichter selbst mit Toilettenpapier abtupfen.

Tipp 2: Richtig abwischen

Nach dem Stuhlgang ist die Richtung wichtig, in der der Po abgewischt wird. Die richtige Richtung wäre immer von vorne nach hinten, damit keine Fäkalkeime in die Scheide gelangen. Benutztes Papier sollte direkt in die Toilettenschüssel geworfen werden und nicht noch einmal zusammengefaltet weiterbenutzt werden. Auch wenn Dein Kind sich schon selbst nach dem Toilettengang abputzt, kannst Du hin und wieder kontrollieren, ob es diese Regeln verinnerlicht hat und einhält.

Tipp 3: Hände waschen

Jedes Kind weiß es, doch nicht immer bleibt im Gedächtnis, dass nach dem Toilettengang die Hände zu waschen sind.

Tipp 4: Scheide nur sanft reinigen

Scheide und äußere sowie innere Schamlippen bedürfen keiner aggressiven Reinigung. Bei oder nach einer Verklebung, wiederlkehrend oder nicht, kann von außen mit klarem Wasser gereinigt werden. Dazu entweder die Hände oder einen Waschlappen benutzen, der täglich gewechselt wird. Ist die Haut um eine Schamlippe oder einen größeren Bereich gereizt, reicht ein Bad pro Woche, damit diese nicht austrocknet und den Nährböden für eine Schamlippenverklebung bildet, die wiederkehrend ist. Zur Pflege kann unparfümiertes Öl ins Badewasser gegeben werden.

Für die Pflege von Scheideneingang und gereizte Stellen der Schamlippe kann eine feuchtigkeits- oder fetthaltige Creme genutzt werden. Sprich dazu am besten mit dem behandelnden Arzt, ob und welche Pflegemaßnahmen zusätzlich zur täglichen Reinigung ergriffen werden sollten.

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