Saugverwirrung bei Babys: Ursachen, Symptome & Vorbeugung

Dein Baby verweigert die Brust und weint? Es saugt immer nur kurz und hört dann wieder auf? Möglicherweise steckt eine Saugverwirrung dahinter.

Wenn Dein Kleines beim Stillen sehr unruhig ist oder die Brust sogar komplett verweigert, könnte eine Saugverwirrung die mögliche Ursache sein. Bekommen Babys in den ersten Lebenswochen neben der Brust auch Schnuller für Neugeborene und Flaschen angeboten, kann dieses Phänomen auftreten. Die vielen verschiedenen Hilfsmittel „verwirren“ quasi den Saugreflex des Babys. Erfahre hier, wie Du eine Saugverwirrung beheben kannst.

Saugreflex beim Baby

Babys sind mit diversen Reflexen ausgestattet, wenn sie zur Welt kommen. Diese angeborenen Reflexe werden bei einem entsprechenden Reiz instinktiv ausgeführt und dienen dem Selbstschutz. Zu einem äußerst wichtigen Reflex gehört der sogenannte „Saugreflex“ des Babys. Meist sucht ein Baby bereits wenige Momente nach der Geburt instinktiv die Brust der Mutter. Der Geruchs- und Tastsinn hilft dem Baby, die Brust zu finden und erste Saugversuche zu starten.

Experten gehen jedoch davon aus, dass das effektive Saugen bzw. Leeren der Brust eine Technik ist, die Babys erst mit der Zeit lernen bzw. perfektionieren müssen. Weiters wird in Fachkreisen diskutiert, ob eventuell der Wechsel zwischen Brust und künstlichen Saugern wie Schnullern oder Flaschen am Anfang der Stillbeziehung dazu führen kann, dass das Kind nicht richtig lernt bzw. verlernt an der Brust zu trinken. Allerdings gibt es bisher noch wenig aussagekräftige Studien zu diesem Thema.

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Das muss ein Baby beim Stillen alles tun

Wenn Säuglinge an der Brust nuckeln, gibt das ein wahrhaft friedliches Bild ab. Doch in Wirklichkeit sind die Kleinen da gerade schwer beschäftigt und vollbringen wahre Höchstleistungen, um an die Muttermilch zu kommen. Saugverfahren, Zungen- und Mundstellung, das synchrone Zusammenwirken von Lippen, Kiefer, Zunge und Gaumen – all das muss stimmen.

Das machen Babys beim Stillen:

  1. Das Baby macht seinen Mund zunächst ganz weit auf, um die Brustwarze und einen Teil des Warzenhofes in den Mund zu bekommen.
  2. Jetzt wird die Warze kräftig eingesogen, bis ein Vakuum entsteht.
  3. Das Baby „kaut“ nun mit seinen Zahnleisten, um den Milchfluss anzuregen.
  4. Dann schluckt es die Milch runter.
  5. Bei alldem darf natürlich das Atmen nicht vergessen werden.

Ein ganz schön komplexer Prozess, oder? Kein Wunder, dass gerade das Stillen an einigen Stellen „störanfällig“ sein kann und es manchmal zu einer sogenannten Saugverwirrung kommt.

Saugverwirrung: Definition

Gerade in den ersten Lebenswochen eines Babys ist der Lernprozess des richtigen Saugens sehr störanfällig. Wenn das Kleine in dieser Zeit neben der Brust zu häufig diverse andere Saughilfsmittel (Flasche, Schnuller für Neugeborene) angeboten bekommt, kann das den Saugreflex des Babys schnell „verwirren“. Das Nuckeln an der Flasche ist schließlich auch viel einfacher als an der Brust. Es muss kein Vakuum entstehen, das Baby muss den Mund bloß leicht öffnen und die Milch fließt ohne Sauganstrengung in den Mund.

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Bekommt das Kleine also in den ersten paar Lebenswochen häufig Schnuller für Neugeborene und Flaschen angeboten, noch bevor es das Nippel saugen richtig gelernt hat, kann der Saugreflex verkümmern – eine Saugverwirrung entsteht. Durch den verkümmerten Reflex fließt die Muttermilch gar nicht mehr oder nur sehr schwach, was das Kleine extrem frustriert. Schon bald geht es in den „Bruststreik“ über.

Doch nicht immer ist eine Saugverwirrung die Ursache für einen Streik. Manchmal haben Kinder auch einfach nicht die Kraft am Nippel zu saugen, weil sie z.B. müde sind oder gerade geschwächt von einer Krankheit sind. An manchen Tagen schmeckt den Kleinen die Muttermilch auch einfach nicht.

Ursachen für eine Saugverwirrung

Werden diverse Hilfsmittel wie Schnuller und Co. zu früh, zu häufig und im Wechsel angewendet, kann das eine Saugverwirrung auslösen. Hier siehst Du die Ursachen noch einmal im Überblick:

  • Schnuller für Neugeborene
  • Flaschensauger/Beruhigungssauger/Stillhütchen
  • Falsches Anlegen an die Brust
  • Baby hat sich Saugreflex bereits im Mutterleib abtrainiert, weil es an Fingern und Daumen genuckelt hat

Anzeichen für eine Saugverwirrung

Doch woran erkennst Du nun, ob Dein Baby Probleme beim Stillen hat bzw. sein Saugreflex verwirrt ist? Diese Anzeichen deuten auf eine Saugverwirrung hin:

  • Dein Baby verweigert immer öfter die Brust und weint.
  • Dein Kleines ist beim Stillen sehr unruhig.
  • Das Kind saugt nur kurz und hört wieder auf.
  • Dein Kleines nuckelt an der Brustwarze, schluckt jedoch nicht, da es keine Milch herausbekommt.
  • Du hörst Dein Baby schmatzen anstatt schlucken.
  • Du bemerkst, dass Dein Baby immer wieder die Brustwarze verliert.
  • Es sieht fast so aus, als würde Dein Baby an einem Strohhalm saugen.
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Doch auch an Dir selbst kannst Du bemerken, ob Dein Baby eine Saugverwirrung hat:

  • Du hast ein Spannungsgefühl in der Brust, was möglicherweise auf einen Milchstau hindeutet
  • Du hast wunde Brustwarzen
  • Die Brust fühlt sich nicht leer und weich an

Saugverwirrung beheben: Was kann ich tun?

Damit Du Dein Baby problemlos stillen kannst, solltest Du nichts unversucht lassen. Die wichtigste Regel dabei lautet: Bleibe ruhig und geduldig. Wenn es trotz allem nicht klappen sollte, dann setz Dich auf keinen Fall unter Druck. Es gibt keine Garantie dafür, dass ein Baby das Saugen einwandfrei lernt.

Mit diesen Tipps lässt sich oft eine Saugverwirrung beheben:

  • Nicht mit der Flasche füttern
  • Gib Deinem Baby keinen Schnuller und keinen Beruhigungssauger
  • Lege das Baby exakt an die Brust an und achte auf die richtige Stillposition
  • Unternimm einen Stillversuch, wenn Dein Kind im Halbschlaf ist, dann geht es weniger auf Abwehr
  • Neben der Brustwarze muss das Kind auch den Warzenhof mit in den Mund nehmen
  • Stimuliere Deine Brustwarze im Vorhinein, um den Milchfluss zu erleichtern
  • Enger Körperkontakt und ein paar Tropfen Milch wirken beruhigend auf Dein Baby

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Empfehlung der WHO

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und auch viele Hebammen empfehlen, dass eine Mutter während den ersten sechs Lebensmonaten ausschließlich stillen und auf Hilfsmittel wie Schnuller oder Flaschen verzichten sollte. Dieser Tipp beugt Saugverwirrungen häufig vor. Zahlreiche Studien konnten inzwischen auch zeigen, dass Stillen schlau macht. So konnten Forscher beispielsweise feststellen, dass Stillen die kognitiven Fähigkeiten von Kindern erhöht und häufig zu besseren Schulleistungen führt.

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Eine eventuelle Saugverwirrung zu beheben, lohnt sich also in vielfacher Hinsicht, was die Entwicklung des Kindes betrifft. Allerdings können solche Ergebnisse natürlich auch einen gewissen Druck auf Mütter ausüben, die aus bestimmten Gründen nicht stillen können. Hier ist es wichtig zu wissen: Natürlich ist Stillen eine tolle Sache, doch ist es bei Weitem nicht der einzige Faktor der sich auf Intelligenz und kognitive Fähigkeiten auswirkt.

Das richtige Nippel saugen kann sehr störanfällig sein und es können weitere Probleme auftreten, die Hilfsmittel manchmal unumgänglich machen. Sei also nicht zu streng mit Dir! Es ist toll, wenn es ohne Hilfsmittel klappt und ansonsten solltest Du Dich nicht zu sehr unter Druck setzen.

Nimm die Verweigerung der Brust nicht persönlich

Sollte Dein Kind aufgrund einer Saugvewirrung, Müdigkeit oder Krankheit in einen Stillstreik treten, dann nimm es nicht persönlich. Für eine Mutter ist es oft schwer zu ertragen, wenn das Kind plötzlich die Brust verweigert, aber es hat absolut nichts mit Dir zu tun. Betrachte das Verhalten Deines Babys nicht als Ablehnung Dir gegenüber. Es hat zwar in diesem Moment etwas gegen das Füttern mit der Brust – ist ja auch immerhin sehr anstrengend – aber natürlich nicht gegen Dich. Babys sind sogenannte „Unlust-Vermeider“ und wählen da oft den Weg des geringsten Widerstands – in diesem Fall die Flasche. Wie der Name bereits sagt: Es handelt sich lediglich um eine Verwirrung, die oft auch wieder behoben werden kann.

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