Albtraum Kreißsaal: Wie Du Angst vor der Geburt überwindest

Vor den ersten Tagen mit dem Baby kommen die Schmerzen der Geburt. Viele Frauen entwickeln regelrechte Angstzustände beim Gedanken an die Entbindung. Diese Ängste schwanken zwischen einer normalen Nervosität bis hin zur ausgereiften Tokophobie. Doch die Angst vor der Geburt kann bekämpft werden.

In diesem Artikel erfährst Du, wie.

Was ist Tokophobie?

Viele werdende Mütter kennen es: Das Hinfiebern auf den positiven Schwangerschaftstest, die riesige Vorfreude auf das Baby, aber auch die große Nervosität, sobald über die Geburt nachgedacht wird.

Ein wenig Angst vor der Geburt ist vollkommen normal, vor allem beim ersten Kind. Doch was, wenn aus der gewöhnlichen Nervosität eine echte Panik wird? Erfahre, wie Tokophobie – die extreme Frucht vor Schwangerschaft und Geburt.

Sie entsteht und warum manche Frauen darunter leiden. Und entdecke, wie Du Dich selbst am besten auf die natürliche Geburt Deines Babys vorbereitest und welche Maßnahmen Du treffen kannst, um Deine eigene Angst vor der Entbindung zu besiegen.

Der Fachbegriff Tokophobie beschreibt die pathologische Angst vor der Schwangerschaft, kann sich aber auch nur auf die Angst vor der Geburt beziehen. Als anerkannte Angststörung ist Tokophobie nicht vergleichbar mit harmloseren Formen der Nervosität, die bei vielen Frauen vorkommen.

Laut einer britischen Studie gaben 13 % aller aktuelle kinderlosen bzw. nicht-schwangeren Frauen an, ihren Kinderwunsch aufgrund von Ängsten zu verschieben oder ganz zu unterdrücken.

Tokophobie, die sich nicht auf die Schwangerschaft selbst bezieht, sondern vorrangig eine Angst vor der Geburt ist, führt vor allem zu geplanten Kaiserschnitten. Dieselbe Studie aus Großbritannien fand heraus, dass 7 % aller Kaiserschnitte nur deshalb stattfinden, weil eine natürliche Geburt für die werdende Mutter mit Panik verbunden ist.

In Ausnahmefällen kann die Schwangerschaftsphobie sogar dazu führen, dass sich die werdende Mutter für einen Schwangerschaftsabbruch entscheidet. Selbst wenn ein Kinderwunsch vorhanden ist, überwiegt die Angst.

Experten unterscheiden zwischen zwei verschiedenen Arten der Tokophobie:

  • Die primäre Phobie: Eine ohne Erfahrungswerte entstandene Angst, die oft ein Leben lang anhält.
  • Die sekundäre Phobie: Eine Angst, die erst durch eine bereits erlebte, traumatische Schwangerschaft und/oder Geburt entsteht.

Wodurch entsteht die primäre Angst vor Geburt und Schwangerschaft?

Die primäre, ohne speziellen Grund auftretende und lebenslange Angst vor Geburt und Schwangerschaft, kann eine Vielzahl von Ursachen haben. Experten gehen davon aus, dass diese Form der Tokophobie unter anderem von Müttern auf ihre Töchter vererbte werden kann.

Frauen, die unter der primären Angststörung rund um die Schwangerschaft leiden, geben dafür vor allem folgende Gründe an:

  • Angst vor körperlicher Veränderung
  • Angst vor Schmerzen bei der Entbindung
  • Angst davor, ein Kind mit Behinderung aufzuziehen
  • Angst, als Mutter zu versagen
  • Angst vor schlechter Behandlung durch den Arzt

Der letzte Punkt geht oft mit einer weiteren Angststörung, der Iatrophobie, einher. Dabei handelt es sich um die Angst vor Ärzten, Krankenhäusern, medizinischen Behandlungen & Co.

Wodurch entsteht die sekundäre Angst vor Geburt und Schwangerschaft?

Die sekundäre Art der Angststörung hat einen ganz spezifischen Grund und tritt deshalb meist bei Frauen auf, die bereits ein Kind geboren haben und vor der ersten Schwangerschaft nicht unter Ängste litten. Vielmehr kam es während der Schwangerschaft oder der Entbindung zu einem Problem, welches sich negativ auf die Psyche auswirkt.

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Zu den traumatischen Erlebnissen, welche die Schwangerschaftsphobie auslösen können, gehören unter anderem:

  • Postnatale Depression beim ersten Kind
  • Geburtskomplikationen
  • Fehlgeburt
  • Ungeplanter Notfallkaiserschnitt

Auch wenn Du bereits länger versuchst ein Kind zu bekommen und Deine Schwangerschaften bisher jedes Mal in einer Fehlgeburt geendet haben, besteht das Risiko, dass Du starke Ängste vor einer neuen Schwangerschaft entwickelst.

In anderen Fällen kann die sekundäre Angst auch durch ein Erlebnis aus der Kindheit entstehen. Bist Du etwa als Kind bei einer Hausgeburt dabei gewesen oder hast in sehr jungem Alter eine Geburt auf Video gesehen, können sich diese Bilder negativ ins Gedächtnis einprägen.

Weiters kann Missbrauch in der Kindheit eine ganze Reihe an Angststörungen fördern, darunter auch die Tokophobie.

Tokophobie und Kinderwunsch: Trotz Angst Mama werden?

Schwangerschaftsphobie ist leider immer noch ein Tabuthema. Auch medizinischen Studien beschäftigen sich erst seit kurzem mit der Thematik. Egal ob Deine Angst vor der Geburt für Dich unerklärlich ist oder aufgrund einer schlechten Erfahrung in der Vergangenheit entstand, es gibt heute Mittel und Wege, wie Du der Angst entgegentreten kannst.

Denn die Furcht sollte Dich auf keinen Fall davon abbringen, auf eine Familie zu verzichten.

Professionelle Hilfe bei der Angst vor der Geburt

Je nach Ursache und Ausmaß der Phobie gibt es verschiedene Wege, der Angst vor Geburt und Schwangerschaft entgegenzutreten. Ist die Angst bei Dir bereits vorhanden, wenn Du noch gar nicht schwanger bist, solltest Du Hilfe bei einem Psychologen in Anspruch nehmen. Im gemeinsamen Gespräch und bei einer eventuellen Therapie wird die Ursache Deiner Tokophobie genau erforscht.

Entwickelt sich die Angst vor der Geburt erst in der Schwangerschaft selbst, kannst Du mit Deinem Gynäkologen oder Deiner Hebamme sprechen. Vor allem letztere nehmen sich gerne Zeit für Fragen und Sorgen rund um die Entbindung.

Bei vielen Frauen bewirken diese Gespräche, gemeinsam mit regelmäßigen Entspannungsübungen und einen guten Geburtsvorbereitungskurs, bereits eine deutliche Reduzierung der Angstzustände. Eine Psychotherapie ist nur in seltenen, schweren Fällen notwendig.

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5 einfache Tipps zur Vorbereitung auf eine angstfreie Geburt

Egal ob Tokophobie oder die typische Nervosität – jede schwangere Frau sollte sich umfangreich auf die Entbindung des Babys vorbereiten, um die eigenen Ängste zu mildern.

1. Lasse Dich von einer Hebamme oder im Geburtsvorbereitungskurs über alle Möglichkeiten der Entbindung sowie häufig vorkommende Komplikationen aufklären. Wissen lindert die Angst vor der Geburt.

2. Sprich mit Freundinnen und weiblichen Verwandten offen und vertraulich über Ihre Geburtserfahrungen.

3. Entscheide Dich für ein Krankenhaus oder Geburtshaus, in dem Du Dich wohlfühlst und welches eine ruhige, entspannte Atmosphäre ausstrahlt.

4. Sprich mit Deinem Partner über die Erwartungen, die Du während der Geburt an ihn hast. Auch Deine Mutter, Schwester oder die beste Freundin darf mit in den Kreißsaal, wenn Dich ihre Anwesenheit beruhigt.

5. Hast Du bei Deinem ersten Kind eine negative Erfahrung bei der Entbindung erlebt, dann unterdrücke diese Gedanken nicht, sondern sprich offen mit Deinem Gynäkologen, einer Hebamme oder auch einem Psychologen. So wird Dir die Angst vor der Geburt des nächsten Babys schon vorzeitig genommen.

Natürliche Geburt vs. Kaiserschnitt: Aus Angst Entscheidungen treffen?

Vor allem die natürliche Geburt ist es, die einer Vielzahl an Frauen große Angst macht. Ist mein Körper für die Aufgabe gewachsen? Wie stark werden die Schmerzen sein? Was, wenn während der Entbindung etwas schiefläuft?

Aus diesem Grund entscheiden sich manche Frauen bereits vorab und ohne medizinische Notwendigkeit für einen geplanten Kaiserschnitt, um der Angst vor der Geburt auf natürliche Weg auszuweichen.

Grundsätzlich kannst Du natürlich selbst entscheiden, auf welchem Weg Du Dein Baby auf die Welt bringen möchtest. Allerdings wird gerne unterschätzt, welche großer Eingriff ein Kaiserschnitt ist und auch dieser einige Nachteile mit sich bringt.

Der Eingriff birgt die üblichen Risiken jeder Operation und die Phase der Heilung nimmt deutlich mehr Zeit in Anspruch als eine natürliche Geburt es verlangt. In den ersten Tagen mit dem neugeborenen Baby kann dies die Anforderungen an Deinen Körper noch erhöhen.

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Es gibt auch Frauen, die aus unterschiedlichsten Gründen große Angst vor einem Kaiserschnitt haben eine unbedingt eine natürliche Geburt erleben möchten. Diese Ängste kommen in der Regel von einer generellen Angst vor Operationen und haben nur bedingt mit einer schwangerschaftsspezifischen Phobie zu tun.

Manche Frauen befürchten auch, dass die Bindung mit ihrem Baby aufgrund des Kaiserschnitts negativ beeinträchtigt wird. Darüber musst Du Dir keine Sorgen machen. Die Mutter-Kind-Bindung, das Bonding, ist mit leichten Verzögerungen auch beim Kaiserschnitt möglich.

Zudem ist die kurze Zeit, in der Du vom Chirurgenteam versorgt wirst, eine tolle Gelegenheit für den Papa, ersten Körperkontakt mit Eurem Baby zu haben. Auch wenn Du eine natürliche Geburt vorziehst, ist ein Kaiserschnitt in der heutigen Zeit meist ein positives Erlebnis.

Ob die natürliche Geburt oder der Kaiserschnitt die richtige Wahl für Dich ist, liegt ganz an Dir. Du solltest die Entscheidung aber nicht ausschließlich aufgrund Deiner Angst vor der Geburt treffen, sondern Dich genau über beide Varianten informieren und aufklären lassen.

Und nach neun Monaten Schwangerschaft entscheidet ohnehin oft das Baby selbst, wie es auf die Welt kommen möchte. Auch auf diese spontane Planänderung musst Du eingestellt sein.

Genieße Deine Schwangerschaft: Keine Angst vor der Geburt

Die Schwangerschaft sollte zur schönsten, aufregendsten Zeit im Leben einer jeden Frau gehören. Und auch wenn Dinge wie Übelkeit oder Nervosität ebenfalls zu diesem Abschnitt gehören, panische Angst sollte niemals aufkommen.

Sprich offen über all Deine Sorgen und wähle genau die Umgebung für die Entbindung, in der Du Dich wohlfühlst. Das Aufsuchen professioneller Hilfe ist dabei immer eine Option, für die Du Dich nicht schämen musst. Im Gegenteil: Die Ängste zu beseitigen ist der erste Schritt zur engen Bindung mit Deinem Kind!

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