Kolostrum – wertvolle Nährstoffe für Dein Baby

Kolostrum ist die erste Milch, die ein Baby zu sich nimmt. Sie wird bereits während der Schwangerschaft gebildet. Ihre Inhaltsstoffe sind ideal auf Neugeborene abgestimmt. Colostrum baut die Darmflora des Babys auf.

Sie liefert Proteine, die das Immunsystem initiieren, und so das Baby vor Krankheitserregern schützen. Die gelbe, dickflüssige Milch ist nur in kleinen Mengen vorhanden. Das ist genau richtig für Dein Baby.

Es muss sich erst daran gewöhnen, Nahrung zu sich zu nehmen. Deshalb ist Kolostrum auch ähnlich wie Fruchtwasser aufgebaut. Viele Proteine kurbeln den Stoffwechselkreislauf an, so dass Dein Baby alle überschüssigen Stoffe aus seinem Körper ausscheidet.

Der Artikel zeigt dir, welche Stoffe Kolostrum enthält und wie sie im Körper des Babys wirken. Außerdem liefert er dir eine Anleitung, wie Du Kolostrum bereits vor der Geburt gewinnen und einfrieren kannst.

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Kolostrum – was ist das?

Kolostrum besitzt eine andere Zusammensetzung als Muttermilch, die erst nach dem Milcheinschuss gebildet wird. Kolostrum ist die Vormilch. Ab Mitte der Schwangerschaft wird sie in Deinen Brüsten gebildet.

Vielleicht merkst Du, dass Deine Brüste sich in der Schwangerschaft verändern. Sie werden voller und können spannen. Die Brustdrüsen verändern sich, das Drüsengewebe nimmt zu. Die Brust bereitet sich auf die Versorgung Deines Babys vor.

Dazu gehört die Bildung von Kolostrum. Diese Milch wartet sozusagen auf die Geburt des Babys. Auch wenn Du ein Frühchen bekommen solltest, ist Kolostrum vorhanden.

Wenn Du nach der Geburt Dein Baby an die Brust legst, hilft Kolostrum Dein Baby mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Die Zusammensetzung ist anders als die reifer Muttermilch, die erst nach dem Milcheinschuss vorhanden ist.

Nach zwei bis drei, manchmal auch bis zu sieben Tagen nach der Geburt kommt es zum Milcheinschuss. Voraussetzung dafür ist, dass Du Dein Baby anlegst oder die Brüste per Hand oder Pumpe entleerst.

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Die Brüste produzieren zunächst eine Übergangsmilch, die weißlicher und etwas fettiger ist. Nach etwa zwei Wochen bildet sich die reife Muttermilch. Diese ist weiß bis bläulich und fettreich.

Kolostrum: Das solltest Du wissen

Kolostrum ist ein Wunder Deines Körpers und ein wertvolles Geschenk für Dein Baby. Es bildet die ideale Grundlage für die Ernährung des Säuglings. Die Menge des Kolostrums ist genau auf die Bedürfnisse Deines Babys abgestimmt.

Die Farbe des Kolostrums ist gelb, die Konsistenz dickflüssig. Nicht nur deshalb wird es auch flüssiges Gold genannt. Seine Zusammensetzung ist auf den empfindlichen Magen des Neugeborenen abgestimmt. Bisher hat das Baby nur Fruchtwasser zu sich genommen.

An Fett und Zucker ist es nicht gewöhnt. Kolostrum ist ähnlich aufgebaut wie Fruchtwasser und enthält deshalb wenig Zucker und Fett, dafür eine große Menge Eiweiß. Nach dem Milcheinschuss bekommt das Baby mehr Fett über die Milch.

Kolostrum reguliert den Wärmhaushalt, den Blutzuckerspiegel und den Flüssigkeitshaushalt. Die vielfältigen Inhaltsstoffe fördern das Wachstum, die Entwicklung und das Immunsystem Deines Babys.

Diese Nährstoffe enthält Kolostrum:

  • Viele Proteine
  • Wenig Fett und Milchzucker (leicht verdaulich)
  • Immunglobuline
  • sIgA (sekretorisches Immunglobulin A)
  • Mineralien
  • Enzyme
  • Vitamine
  • Stammzellen

Insgesamt besteht Kolostrum aus rund 200 Substanzen. Wobei die Aufschlüsselung und Erforschung der exakten Wirkungsweise von Kolostrum noch nicht abgeschlossen ist.

Kolostrum entwickelt die Darmflora und schützt vor Krankheiten

Im Bauch ist Dein Baby gut geschützt. Es wächst keimfrei auf. Zwar bekommt es bereits Antikörper über Deinen Blutkreislauf, doch von außen dringen keine Keime ein. Das ändert sich mit der Geburt. Hier kommt das Baby zum ersten Mal mit Viren und Bakterien in Kontakt.

Bei einer natürlichen Geburt sind das Vaginalkeime, bei einem Kaiserschnitt eventuell Krankenhauskeime. Im Kolostrum sind viele Proteine (Eiweißstoffe) enthalten, die gegen Krankheitskeime wirken.

Dazu zählen sIgA und weitere Immunglobuline. Dein Baby bekommt sie über die Vormilch. Diese Eiweißstoffe liefern die Ausgangsbasis für eine gesunde Darmflora und eine gute Immunabwehr.

Besonders hoch konzentriert im Kolostrum ist der Stoff sIgA, der bis zu 50 Prozent des Kolostrums ausmacht.

Er sammelt die Antikörper, die Du in Deinem Körper hast. Alle Krankheiten, wogegen Du Abwehrstoffe gebildet hast, gibst Du so an Dein Baby weiter. Das Protein sIgA bestimmt zu 80 Prozent die Immunabwehr. Schon wenige Tropfen des Kolostrums schützen Dein Baby.

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Über die Speiseröhre gelangt die Milch in den Magen und anschließend in den Darm. Die Immunglobuline legen sich wie ein dünner Film auf die Schleimhäute von Mund, Speiseröhre, Harnwege und dem Magen-Darm-Trakt. Dort bauen sie zum einen ein gesundes Milieu auf.

Sie ziehen zusätzlich Bakterien an, die die Verdauung unterstützen. Zum anderen schützen sie das Neugeborene vor Krankheiten und Infektionen. Wenn Du stillst, gibst Du Deinem Kind immer wieder Antikörper.

Sie verteilen sich im Körper des Babys und bauen so ein Immunsystem auf, das das Baby vor den ersten Keimen schützt. Dieser Nestschutz dauert bis zu zwölf Monate. Wirst Du in dieser Zeit krank, bekommt Dein Baby die Abwehrstoffe über die Muttermilch.

Nach sechs Monaten verringert sich der Nestschutz langsam. Egal, ob Du weiter stillst oder nicht. Ab zwölf Monaten sammelt Dein Baby dann eigene Erfahrungen im Umgang mit Krankheiten. Du hast ihm durch das Kolostrum (und das Stillen) eine gute Basis dafür gegeben.

Das solltest Du beachten

Kolostrum regt die Verdauung des Neugeborenen an. Das ist wichtig, denn zur optimalen Versorgung mit Sauerstoff enthält der Körper des Babys in der Gebärmutter einen hohen Anteil roter Blutkörperchen.

Diese müssen ausgeschieden werden, da sie sonst Neugeborenen-Gelbsucht verursachen können. Legst Du Dein Baby häufig an oder gibst ihm regelmäßig Kolostrum, kurbelt das den gesamten Stoffwechsel an.

Dein Baby scheidet nach und nach alles aus, was es im Mutterleib zu sich genommen hat. Die Leber baut die roten Blutkörperchen ab, das Nebenprodukt Bilirubin entsteht. Ist die Leber noch nicht vollständig entwickelt, sammelt sich Bilirubin im Körper.

Dein Baby bekommt gelbliche Augen und gelbliche Haut. Im Krankenhaus und Hebammen zu Hause kontrollieren, ob mit dem Stoffwechsel Deines Lieblings alles stimmt oder ob Handlungsbedarf besteht.

Der Stuhlgang von Babys ist anfangs schwarz. Nach dem Milcheinschuss eventuell grün und schließlich flüssig und gelb. Die richtige Windel erspart dir Nerven, Zeit und Wäsche. Nimm Dir dafür etwas Zeit und informiere Dich über unterschiedliche Windeln im Test.

Diese Vitamine sind in der Muttermilch enthalten

Klar, Dein Baby lebt nicht nur von Eiweiß, Zucker und Fett. Vitamine sind überlebenswichtig. Besonders Vitamin A ist für Babys wichtig, da sie nur geringe Reserven dieses Vitamins besitzen.

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Hier hast Du einen Überblick, welche Vitamine für was verantwortlich sind:

Vitamin A

Sehvermögen, Immunabwehr, gesunde Haut

Vitamin B

Nerven, Stoffwechsel, Blutbildung, Zellteilung

Vitamin D

Starke Knochen und Zähne

Vitamin K

Blutgerinnung

Neben Vitaminen sind auch viele Mineralstoffe und Spurenelemente enthalten. Natrium und Kalium regulieren den Flüssigkeitshaushalt des Babys. Eisen benötigen Menschen zur Bildung von Blutkörperchen und für das Immunsystem.

Im Mutterleib speichern Babys in den letzten Monaten der Schwangerschaft eine Eisen-Reserve in ihrer Leber. Diese hält bis zu sechs Monaten. Das im Kolostrum und der reifen Muttermilch enthaltene Eisen verwerten Babys besonders gut.

Kolostrum beinhaltet die Spurenelemente Kupfer, Magnesium, Jod, Selen und Zink. Sie unterstützen das Neugeborene beim Aufbau des Immunsystems, der schnellen Entwicklung des Gehirns, des Herzens und der Knochen.

Wenn Du dich während der Schwangerschaft und der Stillzeit ausgewogen ernährst, bekommt Dein Baby alles, was es braucht. Ernährst Du Dich vegetarisch oder vegan, kannst Du den erhöhten Nährstoffbedarf mit Ergänzungsmitteln unterstützen.

Was, wenn das Kolostrum nicht reicht?

Viele Mütter haben in den ersten Tagen nach der Geburt Angst, dass die Milch nicht ausreicht. Diese Sorge ist unbegründet. Der Magen eines Neugeborenen ist klein und nicht dehnbar.

Das Baby kann nur kleine Mengen Nahrung aufnehmen, am ersten Tag sind es pro Mahlzeit sieben Milliliter. Wenn Du Dein Baby regelmäßig anlegst, steigert sich die Milchmenge von anfangs 100 Milliliter pro Tag auf 500 Milliliter am vierten Tag.

Der Milcheinschuss vergrößert die Menge deutlich. Trotzdem verliert das Baby in den ersten drei Tagen nach der Geburt an Gewicht. Normal sind fünf bis sieben Prozent.

Das Baby scheidet alles aus, was es im Bauch aufgenommen hat.

Der Urin ist gelb, der erste Stuhlgang schwarz. Er heißt Kindspech oder Mekonium. Wenn das Baby mehr als sieben Prozent Gewicht verliert, sollte überprüft werden, ob beim Stillen alles klappt.

Erst ab einem Verlust des Geburtsgewichts von zehn Prozent, kann eine Zufütterung sinnvoll sein.

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Der Milcheinschuss

Mit dem Milcheinschuss ändert sich die Zusammensetzung der Muttermilch. Der Milcheinschuss kündigt sich durch ein Wärmegefühl und spannende Brüste an. Die Brüste werden härter, größer, prall und können schmerzen.

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Kühlende Auflagen können den Druck lindern. Eine Hebamme, Stillschwester oder Stillberaterin helfen dir im Umgang mit dem Milcheinschuss. Mit der Übergangsmilch erhält Dein Baby mehr Flüssigkeit und mehr Kalorien.

Der Stuhlgang Deines Babys verändert sich. Gelber Stuhlgang ist jetzt normal. Auch grüner Stuhlgang von Deinem Baby kann vorkommen.

Durch die Milchnahrung ist gelber Stuhlgang so lange sehr flüssig mit gelben Bröckchen, bis das Baby Brei zu sich nimmt.

Nicht nur das Baby braucht Aufmerksamkeit. Auch Du solltest die Nachsorgeuntersuchung nutzen, um die großen Veränderungen in Deinem Körper zu überprüfen.

Du willst oder kannst nicht stillen?

Auch wenn Du nicht stillen kannst oder willst, ist es möglich Deinem Baby Kolostrum zu geben. Falls Du stillen kannst, lege Dein Baby nach der Geburt an.

Nach Geburten unter Verwendung von Schmerzmittel kann es sein, dass die Milch nicht fließt. Oder Du kannst aus anderen Gründen nicht stillen. Trotzdem kannst Du Dein Baby mit Kolostrum füttern.

Lege Dein Baby nackt auf Deine nackte Brust oder Deinen Bauch. Kuschle so häufig Du kannst, der enge Kontakt unterstützt Dein Baby und dich. Dein Baby baut dadurch eine Bindung zu dir auf.

Deine Hormone stellen sich durch den Hautkontakt um und ermöglichen die Milchbildung. Du kannst Kolostrum mit der Hand aus der Brust ausstreichen[/url]. Füttere Dein Baby mit einer Spritze, einem Löffel oder einem Becherchen.

Beginne eine Stunde nach der Geburt. Eine kleine Menge genügt. Wiederhole den Vorgang aller zwei bis drei Stunden. Nutze später eine elektrische Pumpe dafür.

Kolostrum Set

Es ist möglich, dass Du aus persönlichen oder medizinischen Gründen bereits vor der Geburt Kolostrum aufbewahrst. Du brauchst 1-ml-Spritzen, die Du in Apotheken oder online kaufen kannst. Alle Materialien müssen steril sein, Deine Hände sehr sauber und warm.

In entspannter Atmosphäre massierst Du sanft Deine Brüste auf allen Seiten. Das kann ungewohnt sein, aber so regst Du den Milchfluss an. Nach mehreren Minuten Massage streichst du vorsichtig von außen Richtung Brustwarze (das wird Ausstreichen genannt).

Dies sollte Dir nicht wehtun. Der Erfolg ist unterschiedlich. Einige Frauen können nur wenige Tropfen auffangen, andere eine größere Menge. Die Spritzen beschriftest Du mit kleinen Klebezetteln mit folgenden Informationen:

  • Deinem Namen
  • Deinem Geburtsdatum
  • Datum und Zeit des Einfrierens
  • Falls nötig: anderer Familienname des Kindes

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Stillkissen

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Wickeltaschen

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Pucksack

Ein Pucksack gibt Deinem Baby das Gefühl von Geborgenheit, wie im Mutterleib, und unterstützt so einen ruhigen und erholsamen Schlaf.

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