Thrombose: Wie gefährlichen Blutgerinnseln vorgebeugt werden kann

Eine relativ häufige und gefürchtete Erkrankung ist die Thrombose, ein Gerinnsel in einem Blutgefäß. Sie entsteht in den meisten Fällen in den tiefen Beinvenen, seltener in den Beckengefäßen oder den Venen der oberen Extremitäten. In der Schwangerschaft ist das Risiko, eine Thrombose zu erleiden, erhöht.

Die wohl gefährlichste Komplikation hierbei ist die Lungenembolie – sie entsteht, wenn sich ein Blutgerinnsel in einer Beinvene löst, mit dem Blutstrom in die Lungenvenen gespült wird und dort stecken bleibt.

Alles was Du über Thrombose wissen musst, erfährst Du hier.

Was ist eine Thrombose eigentlich und wie entsteht sie?

Eine Thrombose bezeichnet die Enstehung eines Blutgerinnsels in einem Blutgefäß. Ein solches Gerinnsel wird auch Thrombus oder Pfropf genannt und kann theoretisch in allen Gefäßen gebildet werden.

Jedoch tritt sie am häufigsten in den tiefen Beinvenen auf, welche auch als TVT (Tiefe Venenthrombose) bekannt ist. Der Begriff „Thrombose“ leitet sich von „Thrombus“ (Altgriechisch für „Klumpen“) ab und wurde vom griechischen Arzt Galenos von Pergamon im 2. Jahrhundert nach Christus geprägt. Im deutschen Sprachgebrauch gibt es das Wort seit dem Jahre 1845, als Pathologe Rudolf Virchow unter anderem die Thrombose, ihre Anzeichen und Ursachen intensiv erforschte.

Thrombosen können verschiedenste Auswirkungen auf den Körper haben, wobei die gefürchtetste Komplikation die Lungenembolie ist. Bei einer Lungenembolie löst sich erst ein Thrombus in einer tiefen Beinvene, wird vom Blutstrom Richtung Lunge mitgerissen und bleibt in einer Lungenvene stecken.

Da nun der Blutfluss gestört ist, arbeitet die Lunge nicht mehr richtig und verursacht Symptome wie schwere Atemnot und Schmerzen. Diese Komplikation kann tödlich enden und bedarf einer sofortigen medizinischen Behandlung. In der Schwangerschaft ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, eine Thrombose zu erleiden.

Ein Blutgerinnsel wird durch die physiologische Blutgerinnung gebildet. Im Alltag kennt das jeder: Eine kleine Verletzung wie zum Beispiel ein Schnitt mit dem Messer oder ein aufgeschlagenes Knie führt in der Regel zu keinem großen Blutverlust, denn das Blut gerinnt.

Das heißt, es verdickt und bildet einen zähen Klumpen auf der Wundfläche, sodass die Verletzung rasch verschlossen wird und heilen kann. Innerhalb der Blutgefäße ist diese Fähigkeit zur Gerinnung jedoch kontraproduktiv, da ein Blutpfropf das Gefäß verengt, verstopft oder als Embolus (= ein Thrombus, der sich von der Gefäßwand gelöst hat und im Blutstrom verschleppt wird) in entfernten Blutgefäßen stecken bleibt.

Diese Faktoren begünstigen eine Thrombose

Thrombosen entstehen in der Regel durch ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Bei einem venösen Thrombus gilt bei der Ursachenfindung die Beachtung der Virchow’schen Trias, einer Beschreibung dreier wesentlicher Faktoren, die zu einer Thrombose führen:

Übermäßige Gerinnung oder reduzierte Fähigkeit zur Auflösung eines Gerinnsels

Die Konsistenz des Blutes kann gestört werden durch Mutationen der Gerinnungsfaktoren, Mangel an Protein-S, bestimmte Nahrungsmittel oder Medikamente (zum Beispiel die Pille), Schwangerschaft, erbliche Disposition oder verminderte Flüssigkeitszufuhr und damit einhergehende Dickflüssigkeit des Blutes.

Verminderte Flussgeschwindigkeit des Blutes

Der Blutfluss wird behindert durch Krampfadern, eingeklemmte Gefäße, Bettlägrigkeit, Operationen oder lange Reisen. Je mehr Turbulenzen es im Blutfluss gibt, desto leichter entstehen Gerinnsel.

Schäden an den Gefäßwänden

Verletzungen an den Venenwänden entstehen durch äußere Traumata (Verletzungen oder Operationen), Entzündungen, altersbedingte Abnutzung, Diabetes mellitus oder Rauchen. An beschädigten Stellen kommt es leichter zu Turbulenzen im Blutfluss und damit zur Bildung von Thromben.

Sind alle drei dieser Punkte gegeben, so wird mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Thrombus entstehen. Inbesondere die Kombination von Anti-Baby-Pille und Rauchen wurde in den letzten Jahren medial diskutiert.

Thrombose und ihre Symptome

Die erkennbaren Thrombose-Anzeichen sind abhängig von der Lage des Gerinnsels. Da jedoch die meisten Thromben in den tiefen Beinvenen entstehen, werden hier die typischen Symptome bei einer Thrombose im Bein erläutert.

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Es sei gesagt, dass viele Thrombosen zunächst nicht bemerkt werden, da die Symptome gerade anfangs sehr schwach und unspezifisch sein können. Die Intensität der Thrombose-Anzeichen steigt mit der Größe des Blutpfropfs.

Dies bedeutet, dass eine Thrombose bei den ersten Symptomen schon fortgeschritten und der Klumpen eine bereits gefährliche Größe erreicht haben kann.

Typische Thrombose-Anzeichen sind:

  • Schmerzhafte Schwellung des Knöchels, des Unterschenkels oder des gesamten Beins
  • Spannungsgefühl
  • Rötung oder Blaufärbung der Haut am Bein
  • Schmerzen in der Kniekehle
  • Wärmegefühl im Bein

Thrombosen in den Beckenvenen hingegen verursachen seltener und später eindeutige Symptome. Doch gerade diese Thromben sind noch gefährlicher, das sie noch größer werden können und damit das Risiko einer Lungenembolie.

Beckenvenenthrombosen kommen gehäuft bei Schwangeren vor. Ein etwaiger Pfropfen kann sich nach der Geburt durch die plötzliche Entlastung des Gefäßes lösen und so eine Lungenembolie auslösen. Da die Thrombose-Symptome im Bereich der Beckenvenen so minimal sind, ist es in der Schwangerschaft besonders wichtig, vorzubeugen.

Wie wird eine Thrombose diagnostiziert?

Klinisch sind Thrombosen sehr schwierig zu diagnostizieren, da nicht immer oder nur sehr unspezifische Symptome bemerkt werden. Vielfach wird lediglich von diffusen und nur leichten Schmerzen berichtet.

Erst im fortgeschrittenen Stadium werden die Symptome deutlicher und spezifischer. So werden schwere Thrombosen an einer starken Schwellung sowie an einem starken Ödem (Flüssigkeitseinlagerung im Gewebe) erkannt.

Seltener, aber dennoch charakteristisch ist auch das sogenannte Payr-Zeichen, benannt nach dem österreichischen Arzt Erwin Payr. Hierbei kommt es zu Druckschmerzen an der Fußsohle, die ins Bein ausstrahlen. Schmerzen in der Kniekehle sind auch verhältnismäßig spezifisch.

Um die Wahrscheinlichkeit einer Thrombose klinisch zu bewerten, entwickelte der Wissenschaftler Philip Steven Wells ein Punktesystem, das heute als Score-System nach Wells bekannt ist. Dabei werden Punkte für verschiedene vorliegende Symptome und Tatsachen vergeben:

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Jeweils einen Punkt gibt es für folgende Charakteristika:

  • Aktuelle Krebserkrankung
  • Kürzliche Immobilität, besonders der Beine
  • Tagelange Bettruhe oder große Operation innerhalb der letzten paar Monate
  • Schmerzen und Verhärtung entlang der tiefen Beinvenen
  • Schwellung des gesamten Beins
  • Beinumfang um mehr als 3cm größer als beim anderen Bein
  • Druckempfindliches Ödem
  • Krampfadern
  • TVT (Tiefe Venenthrombose) in der Vergangenheit

Gleich zwei Punkte werden abgezogen, wenn eine andere Diagnose ebenso wahrscheinlich und plausibel erscheint wie die Thrombose. Am Ende gilt: Werden mehr als zwei Punkte erreicht, so ist die Wahrscheinlichkeit einer Thrombose hoch.

Bei begründetem klinischen Verdacht aufgrund von deutlichen Thrombose-Anzeichen können weiterführende Untersuchungen angeordnet werden. Labortechnisch weisen erhöhte Werte der D-Dimer (Proteine, die beim Abbau von Thromben entstehen) auf eine mögliche Thrombose hin.

Da diese Proteine aber auch bei anderen Prozessen entstehen können, sind sie keinesfalls spezifisch. Bei erhöhtem D-Dimer-Wert müssen also unbedingt weitere Untersuchungen zur Diagnosesicherung folgen. Umgekehrt jedoch können niedrige D-Dimer-Werte zusammen mit einem niedrigen Score nach Wells ziemlich sicher eine Thrombose ausschließen.

Eine zuverlässige Diagnose kann und wird heute durch den Ultraschall gestellt. Bei eindeutigen klinischen Thrombose-Anzeichen folgt in der Regel direkt die Ultraschall-Untersuchung. Hierbei kommt die Doppler-Sonographie zur Darstellung von Blutgefäßen und Blutflüssen zum Einsatz.

Eine eher veraltete Methode der bildgebenden Diagnoseverfahren ist die Phlebographie, eine Röntgenuntersuchung unter Einsatz von intravenös gespritztem Kontrastmittel (durch dieses werden die Blutgefäße im Röntgen sichtbar).

So werden Thrombosen behandelt

Wurde eine Thrombose diagnostiziert, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Wesentlich ist der Einsatz von gerinnungshemmenden Medikamenten, die verhindern, dass der Thrombus weiterwächst.

Wird das Wachstum so erstmal gestoppt, kann der Körper beginnen, den Blutklumpen nach und nach wieder abzubauen. Dies kann je nach Ausprägung Wochen oder sogar Monate dauern. Unterstützend wird das betroffene Bein mit Kompressionsstrümpfen gestützt, sodass der Blutstrom beschleunigt wird und der Blutfluss in Kollateralvenen verhindert wird.

Früher wurde darauf geachtet, Betroffene zu immobilisieren. Das bedeutet, derjenige musste still im Bett liegen bleiben und durfte das Bein nur so wenig wie möglich bewegen. So sollte verhindert werden, dass der Thrombus sich etwa durch Erschütterungen oder erhöhten Blutdruck löst und eine Lungenembolie verursacht. Diese Methode ist heute veraltet und wird nicht mehr angewandt.

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Nach einer Thrombose können langfristige Folgeschäden auftreten, zum Beispiel bleiben die Venen manchmal verschlossen oder es kommt zur Bildung von Umgehungskreisläufen. Dieses Geschehen wird auch PTS (Postthrombotisches Syndrom) genannt.

Um dies zu verhindern, werden Patienten angewiesen, viel Bewegung zu machen (vor allem Schwimmen), Kompressionsstrümpfe zu tragen und stundenlanges Sitzen und Stehen zu vermeiden.

Wie kann Thrombosen vorgebeugt werden?

Wer ein paar wichtige Punkte beherzigt, kann sein Risiko, eine Thrombose zu entwickeln, deutlich reduzieren.

Viel Bewegung

Die wichtigste Art der Vorbeugung ist regelmäßige Bewegung. Bist Du beruflich an einen Bürosessel gebunden, kannst Du die sogenannte Venenpumpe durchführen, das sind feste und stramme Bewegungen der Fußschaufeln nach oben und nach unten.

Dabei solltest Du ein Ziehen in der Unterschenkelmuskulatur spüren. Die angespannten Muskeln erhöhen den Druck auf die Beinvenen und beschleunigen so den Rückfluss des Blutes nach oben. Ist Bewegung nicht möglich, etwa bei Bettlägrigkeit, so kann zu Kompressionsstrümpfen gegriffen werden.

Diese haben dieselbe Wirkung wie Bewegung. Auf langen Flug- oder Autoreisen ist es wichtig, regelmäßig aufzustehen und sich die Füße zu vertreten.

Viel Flüssigkeit

Um die Viskosität (Zähflüssigkeit) des Blutes gering zu halten, solltest Du viel trinken, vor allem Wasser. Je flüssiger das Blut, desto niedriger die Wahrscheinlichkeit eines Gerinnsels. Kaffee, Tee und Alkohol sind hingegen zu meiden, da sie dem Körper Wasser entziehen.

Bei langen Flugreisen empfiehlt es sich, Rücksprache mit dem Arzt zu halten und sich gegebenenfalls Kompressionsstrümpfe oder Heparin (Medikament zur Hemmung der Blugerinnung) verschreiben zu lassen.

Übergewicht vermeiden

Übergewicht ist Ursache und Risikofaktor vieler Krankheiten und sollte daher generell vermieden werden.

Nicht rauchen

Rauchen hat eine hypoxische (sauerstoffentziehende) und gefäßwandschädigende Wirkung und sollte daher unterlassen werden. Schäden an der Gefäßwanden erhöhen das Risiko von Ablagerungen und Thrombenbildung im Bereich des Schadens.

Quellen

https://www.medi-austria.at/gesundheit/diagnose-therapie/thrombose/

https://www.netdoktor.at/krankheit/thrombose-7596

https://www.minimed.at/medizinische-themen/herz-gefaesse/thrombose/

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