Lebensdauer Spermien: Wie lange überleben Spermien?

Wie lange überleben Spermien an den verschiedensten Orten? Woraus besteht Sperma? Wie viele Samenzellen enthält die Samenflüssigkeit? Wie kann man(n) die Spermienqualität verbessern? Wann ist der beste Zeitpunkt für die Befruchtung der Eizelle?

Alles was Du rundum das Thema wissen musst, findest Du in diesem Artikel.

Alles nur Chemie? Sperma im Faktencheck

Spermien sind äußerst empfindlich und nur wenige Tage lebensfähig. Je ungemütlich die Umgebung, desto kürzer ist ihre Lebensdauer. Damit sie überleben können, müssen Temperatur, Umgebungsfeuchtigkeit und pH-Wert stimmen. Wenn Du schwanger werden oder aber eine Schwangerschaft vermeiden möchtest, benötigst Du Hintergrundwissen.

Einige Männer zelebrieren einen wahren Kult um ihr Lebenselexier. Doch die Fähigkeit, Sperma zu produzieren, sagt noch nichts über die Zeugungsfähigkeit des Mannes aus. Das milchig weiße bis leicht gelbliche Sekret besteht aus zellulären Bestandteilen, die in verschieden Drüsen rund um die Prostata hergestellt werden.

Lediglich die Samenfäden selbst entwickeln sich im Hoden. Die Trägersubstanz ist das Samenplasma, eine hormon- und mineralstoffhaltige Lösung mit einem leicht sauren PH-Wert von 6,4 bis 6,8. Darin schwimmen die Spermien ihrem Ziel entgegen – sofern sie dazu in der Lage sind.

Begriffserklärung: Sperma, Spermien & Co.

Spermien: So heißen die reifen männlichen Keimzellen. Sie werden auch Samenzellen oder Samenfäden genannt. Ein einzelnes Spermium schwimmt mit Millionen seiner Artgenossen in der Samenflüssigkeit.

Ohne diese Flüssigkeit ist kein Spermium lebensfähig. Die Samenzellen bewegen sich darin eigenständig und sind auf der Suche nach einer reifen weiblichen Keimzelle. Das stärkste und schnellste Spermium setzt sich durch und führt zur Befruchtung der Eizelle.

Die klebrige Flüssigkeit mitsamt der lebensspendenen Samenzellen heißt Sperma. Ein menschlicher Samenerguss umfasst 2 bis 6 Milliliter, wobei die Spermienzahl individuell variiert. In einem Milliliter Sperma sind durchschnittlich 20 bis 150 Millionen Spermien enthalten.

Aufbau und Aussehen eines Spermiums

Die kleine Samenzelle besteht aus einem Kopf und einem Schwanz und ist nur ca. 60 Mikrometer lang. Um ein Spermium sehen zu können, benötigst Du ein Mikroskop mit mindestens 400-facher Vergrößerung.

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Dank wunderbarer Aufklärungsbücher wissen bereits kleine Kinder, wie ein Spermium aussieht. Es ähnelt einer Kaulquappe mit ovalem Kopf, kurzem Hals und einem langen dünnen Schwanz. Diesen Faden benötigt die Samenzelle zur Fortbewegung.

Ihre Bewegungen in der Samenflüssigkeit erinnern an die Schwimmbewegungen einer Schlange im Wasser. Hat das Spermium eine befruchtungsfähige Eizelle gefunden, so bohrt es sich mit der Spitze seines Kopfes durch die äußere Hülle. Beide Keimzellen verschmelzen miteinander und teilen sich kurz darauf ununterbrochen. Aus diesem Zellhaufen entwickelt sich neues Leben.

Chemische Zusammensetzung von Sperma

Die Menge des Sekrets pro Samenerguss füllt einen Löffel. Ob Puppenlöffel, Teelöffel oder Esslöffel hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der Samenerguss wird Ejakulation genannt. Das dünnflüssige Sekret ist mit klebrigen, milchigweißen Fäden durchzogen und erinnert optisch an Spucke.

Dieses Sperma besteht zu 0,5 Prozent aus dem Sekret der akzessorischen Geschlechtsdrüsen und dem Seminalplasma. Darin sind die reifen Spermien und weiße Blutkörperchen enthalten. Die restlichen 99,5 Prozent des Spermas sind wässrige Samenflüssigkeit.

Diese wird ebenfalls in verschiedenen Drüsen gebildet. Verantwortlich für den Cocktail aus Wasser, Schleim und Proteinen sind Prostata (Vorsteherdrüse), Samenbläschendrüse, Cowper-Drüse und Samenleiterdrüse sowie Hoden und Nebenhoden.

Gesunde Vitamine, Mineralstoffe, Proteine?

Sperma ist gesund? Im Prinzip schon, schließlich entsteht mit seiner Hilfe neues Leben. Allerdings nur, wenn ein lebensfähiges Spermium fruchtbare Tage der Frau erwischt, um mit einer Eizelle (oder mehreren Eizellen) zu verschmelzen.

Das leicht salzhaltige Sperma enthält Spuren von Zink, Kalium, Kalzium, Magnesium und Citrat sowie verschiedene Enzyme. Das Polyamin Spermin sorgt für das Aroma. Geruch und Geschmack können durch die Ernährung und durch die Lebensweise, aber auch durch Erkrankungen beeinflusst werden.

Außerdem sind in der Samenflüssigkeit Hormone wie Dopamin, Noradrenalin und Tyrosin enthalten. Hoden und Nebenhoden fügen, zusätzlich zu den Samenzellen, auch noch eine Prise Testosteron hinzu. Die Spermien selbst sind reines Protein, also Eiweiß. Vitamine hingegen sind im Sperma nicht enthalten.

Wie lange überleben Spermien?

Außerhalb des Körpers gibt es keinen idealen Ort. Damit die Samenzellen im Sperma überleben können, müssen die Temperatur, die Umgebungsfeuchtigkeit und der pH-Wert passen.

Kurz und knapp – so lange überleben Spermien:

  • Im Körper: bis 5 Tage (fruchtbare Tage der Frau), wenige Stunden (unfruchtbare Tage der Frau)
  • Im Wasser: 2 – 10 Sekunden
  • An der Luft: 10 – 60 Sekunden
  • In einem geschlossenen Gefäß: wenige Stunden
  • Gefroren im Reagenzglas: unbegrenzt
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Wie lange überleben Spermien im Körper?

Spermien überleben höchstens fünf Tage im Körper einer Frau. Wie lange die Spermien zeugungsfähig bleiben, hängt davon ab, ob die Frau gerade fruchtbare Tage hat sowie von der Zusammensetzung des Spermas und der Vitalität der einzelnen Samenfädchen.

Die reife Eizelle ist weniger als einen Tag lang befruchtungsfähig. Die Spermien müssen sich also beeilen, der Weg bis zum Ziel ist weit. Hochgerechnet dauert das Zeitfenster für eine Befruchtung also bestenfalls fünf bis sechs Tage pro Zyklus.

Um schwanger zu werden, ist die Zeit unmittelbar vor dem Eisprung ideal – und natürlich der Tag des Eisprungs selbst. Empfindsame Frauen spüren den Eisprung als leichtes Ziehen im Unterbauch. Er erfolgt etwa 10 – 15 Tage nach dem ersten Tag der Regelblutung.

Einen Tag nach dem Eisprung ist bereits jegliche Chance für eine Befruchtung vertan. Die fruchtbaren Tage der Frau sind vorbei, das Ei wird abgestoßen, ein neuer Zyklus beginnt.

Fruchtbare Tage: Wie lange überleben Spermien?

In der fruchtbaren Zyklusphase überleben die Spermien deutlich länger als an den unfruchtbaren Tagen. Außerhalb der fruchtbaren Tage herrscht ein saures Milieu in der Scheide, das die männlichen Keimzellen recht schnell abtötet.

Die Scheidenflora wird vom Zervixschleim gebildet, der das Scheideninnere vor Keimen und Verletzungen schützen soll. Kurz vor dem Eisprung entwickelt sich aufgrund des ansteigenden Östrogenspiegels im Gebärmutterhals Zervixschleim mit positiven pH-Eigenschaften.

Der Zervixschleim an den fruchtbaren Tagen der Frau ist flüssiger. Er neutralisiert das saure Scheidenklima und ermöglicht so den Samenzellen eine bessere Beweglichkeit und ein längeres Überleben. Außerdem enthält der Schleim Nährstoffe, die für die Samenzellen lebenswichtig sind. Bis zu fünf Tage können die Spermien nun im Körperinnern ausharren und auf den ersehnten Eisprung warten.

Fruchtbare Tage der Frau – wie lange dauern sie?

Fruchtbare Tage klingt seltsam, heißt im Sprachgebrauch aber tatsächlich so. Die Bezeichnung fruchtbare Tage der Frau beziffert die Zeitspanne, in der eine Schwangerschaft am wahrscheinlichsten zu erreichen ist.

Die Eizelle selbst bleibt nur etwa 12 bis 18 Stunden nach dem Eisprung „frisch“ und kann nur in diesem Zeitraum befruchtet werden. Die Samenzellen haben aufgrund des veränderten Zervixschleims mit bis zu fünf Tagen eine deutlich längere Lebensdauer und warten in dieser Zeit geduldig auf eine reife Eizelle.

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Allerdings überleben Spermien nur mehrere Tage im Innern der Vagina, wenn einige Voraussetzungen erfüllt sind. Hierzu gehören ein angenehmes Vaginalklima sowie die Beweglichkeit und Lebensfähigkeit der Spermien. Diese kleinen Kerle mögen es feucht und schlüpfrig.

Fruchtbare Tage bestimmen: Die genaue Analyse des Zervixschleims (Billings-Methode) wird zur Bestimmung des Eisprungs eingesetzt und gilt als natürliche Empfängnisverhütung sowie als Hilfsmittel bei Kinderwunsch.

Wie lange überleben Spermien im Wasser?

Spermien mögen es zwar feucht und benötigen die Samenflüssigkeit, um sich überhaupt bewegen zu können, doch im Wasser selbst haben sie keine Überlebenschance. Badewasser ist ein wahrer Spermienkiller.

Spermaspuren im Wasser (Badewanne, Schwimmbad oder Badesee) sind zwar eklig, aber ungefährlich. Spermien sterben bei Berührung mit Wasser sofort ab. Deshalb kann eine Frau auch nicht beim gemeinsamen Duschen oder Baden schwanger werden, wenn der Mann dabei einen Samenerguss hat.

Es sei denn, der Mann steckt beim Duschen oder Baden seinen Penis in die Vagina der Frau und sie hat gerade fruchtbare Tage. Habt ihr nämlich unter der Dusche oder in der Badewanne Sex, dann gelangen die Spermien beim Samenerguss dorthin, wo sie naturgemäß hin wollen – in die Nähe einer befruchtungsfähigen Eizelle.

Wie lange überleben Spermien an der Luft?

Außerhalb des Körpers trocknet Sperma sehr schnell. An der Luft überleben die Samenzellen deshalb nur wenige Sekunden bis maximal eine Minute. Selbst in feuchter Umgebung, zum Beispiel in einer Sauna, fehlen die spermienfreundlichen Bedingungen der Scheidenflora sowie die richtige Temperatur.

Vitale Spermien benötigen eine Temperatur von um die 37 °C. Bei Luftkontakt verdunsten die wässrigen Bestandteile der Samenflüssigkeit. Wenn Sperma auf saugfähige Stoffe wie Kleidung, Bettwäsche, oder Handtücher gelangt, passiert das Gleiche.

Die in der luftgetrockneten Samenflüssigkeit befindlichen Spermien lassen sich nicht wieder reanimieren. Allerdings sind solche getrockneten Spuren noch lange sichtbar. Unter UV-Licht leuchten sie blau und dienen Forensikern als wichtige Beweismittel bei sexuellen Straftaten.

Wie lange überleben Spermien an der Hand?

Spermien wandern nicht über die Haut. Doch sind die Finger beispielsweise feucht von Scheidenflüssigkeit, bleiben die Samenzellen recht lange lebensfähig. Die Samenflüssigkeit schützt die Spermien eine ganze Weile.

Bei intensivem Petting können sie so durchaus in die Scheide und weiter bis zum Muttermund gelangen, wenn die mit Sperma benetzen Finger in die Vagina eingeführt werden. Sperma in der Hand nach einer Selbstbefriedigung des Mannes lebt hingegen garantiert nicht lange.

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Normalerweise benutzen Männer hierfür Taschentücher oder andere Materialien. Selbst wenn man anschließend nicht die Hände wäscht, trocknet das Sperma sehr schnell und noch vorhandene Spermien werden dadurch abgetötet. In trockenen Spermaspuren sind keine lebensfähigen Samenzellen mehr zu finden.

Wie lange überleben Spermien im Kondom?

Das gleiche Szenario kann theoretisch für die Aufbewahrung in einem Kondom angewandt werden. Spermien können einige Stunden in einem zugeknoteten Kondom überleben. Dabei wirkt das Kondom wie ein geschlossenes Gefäß und schützt das Sperma vor Austrocknung.

Das funktioniert allerdings nur mit Kondomen ohne künstliche Zusätze. Beschichtungen und Silikone enthalten häufig Substanzen, die Spermien abtöten sollen. Deshalb wird bei Samenspenden auch kein Kondom genutzt (und auch kein Reagenzglas), sondern ein keimfreier Plastikbecher, der anschließend fest verschlossen wird.

Womit wir auch gleich die Frage beantworten: „Wie lange überleben Spermien im Reagenzglas?“ Wird so gewonnenes Sperma in Reagenzgläser gefüllt und eingefroren, ist es unbegrenzt haltbar – so lange, bis es wieder aufgetaut wird.

Wie lange überleben Spermien im Hoden?

Mit ungefähr 36 Grad Celsius herrscht im Hodensack ein ideales Klima für die Samenproduktion. Die Reifung der Spermatozoiden dauert etwa 10 Wochen. Nach ihrer „Herstellung“ lagern die Samenzellen in den Nebenhoden, wo sie reifen und bis zu einem Monat überleben können.

Kommen sie nicht zum Einsatz, absorbiert der Körper die Zellen und stellt neue her. Zu viel Hitze im Sommer sowie übermäßiges Schwitzen durch Sport, Sauna oder heißes Badewasser kann die Idealtemperatur des Hodens in die Höhe treiben.

Zu viel Hitze mögen die Samenzellen nicht, sie werden unbeweglicher. Die Chancen für eine erfolgreiche Schwangerschaft sinken. Das Gleiche gilt für zu viel Kälte. Der Hodensack ist auf solche widrigen Umstände jedoch vorbereitet. Bei Kälte zieht er sich zusammen und führt die Hoden in warmer Körperregionen, bei Hitze lockert er sich wieder und schützt so seine wertvollen Inhalt.

Kann man(n) seinem Sperma auf die Sprünge helfen?

Wenn trotz regelmäßigen Geschlechtsverkehrs eine erwünschte Schwangerschaft bei der Partnerin ausbleibt, kann der Mann seine Spermaqualität untersuchen lassen. Auf Umweltfaktoren und auf die eigenen Gene hat der Mann kaum Einfluss.

Aber er kann trotzdem eine Menge tun, um seine Spermien in Hochform zu bringen. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen und Spurenelementen, regelmäßige sportliche Betätigung und der Verzicht auf Alkohol und Nikotin wirken sich positiv auf die Spermaqualität aus.

Quellen

https://www.eltern.de/fruchtbarkeit/wie-lange-ueberleben-spermien

https://www.kindeshalb.de/wie-lange-ueberleben-spermien/

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