Inhaltsverzeichnis
Eigentlich soll die Schwangerschaft ja die schönste Zeit im Leben einer Frau sein. In manchen Fällen ist es aber das genaue Gegenteil und die Frau fühlt sich einfach nur leer und traurig. Dann ist die Rede von einer Schwangerschaftsdepression.
Depression in der Schwangerschaft sind keine Seltenheit
Schätzungsweise leiden 10% der Schwangeren während der Schwangerschaft unter einer Depression. Die meisten Frauen sind gut darin, das zu verheimlichen beziehungsweise zu überspielen, da sie ein schlechtes Gewissen ihrem Umfeld gegenüber haben.
Anzeichen für eine Schwangerschaftsdepression
Es ist nicht immer ganz einfach, die Schwimmungsschwankungen, die werdende Mütter aufgrund der Hormonumstellung haben, von einer Schwangerschaftsdepression zu unterscheiden. Hierbei kann die sogenannte „Edinburgh Postpartum Depression Scale“ zur Hilfe gezogen werden. Hierbei wird durch 10 Fragen zum persönlichen seelischen Befinden festgestellt, ob Anzeichen einer Depression vorliegen.
Hier ein paar Anzeichen im Überblick:
- Stark negative Gedanken über das Kind und die Schwangerschaft
- Angst, dem Kind nicht zu genügen
- Verlust von Freude an vielen Dingen
- Antriebslosigkeit und keine Kraft für alltägliche Sachen
- Vernachlässigung der Schwangerschaftsfürsorge
- Anhaltende Niedergeschlagenheit/ Traurigkeit
- Schlafprobleme und extreme Müdigkeit
- Unendliche Traurigkeit
Was sind die Ursachen für Depressionen in der Schwangerschaft?
Hormonelle Umstellung und veränderte Lebensumstände
Die Ursachen für die Schwangerschaftsdepression sind unterschiedlich. Natürlich spielt die Umstellung des Hormonhaushaltes eine Rolle dabei. Die intensive Produktion von Progesteron und Östrogen führt zu diesen wechselhaften Gefühlen.
Auch die veränderten Lebensumstände spielen eine Rolle – schließlich ist plötzlich alles anders. Man wird sich darüber bewusst, dass ein Baby in einem heranwächst und sich das eigene Leben komplett verändern wird. Selbst wenn die Schwangerschaft gewollt war, kann das die Frau schon mal aus dem Konzept bringen.
Probleme im Umfeld
Auch Probleme in der Partnerschaft oder Familie und anstrengende und belastende Ereignisse können eine Depression auslösen. Weitere Ursachen können Komplikationen in der Schwangerschaft oder Missbrauch in der Vergangenheit sein. Selbst scheinbar glückliche Umstände, wie die jetzige Schwangerschaft nach mehreren Fehlgeburten oder langem Kinderwunsch können zu einer Depression führen.
Welche Folgen hat die Schwangerschaftsdepression?
Etwa die Hälfte der Frauen, die unter einer Schwangerschaftsdepression leiden, entwickeln kurz nach der Geburt eine sogenannte Wochenbettdepression. Auch eine beeinträchtigte Mutter-Kind-Beziehung kann eine Folge sein.
Aber auch das Baby bleibt nicht vollkommen unberührt von dem seelischen Befinden seiner Mutter. So kann es passieren, dass durch die Schwangerschaftsdepression ein verzögertes Wachstum des Kindes vorkommen kann oder auch eine Frühgeburt darauf zurückgeführt werden kann.
Wie behandelt und bewältigt man die Schwangerschaftsdepression?
Eine Möglichkeit um der Depression entgegenzuwirken sind kleine Verwöhnmomente für Dich selbst. Schone Dich und versuch nicht allem und jeden Gerecht zu werden.
Wenn das Baby da ist, wirst Du weniger Zeit für Dich selbst haben. Deshalb nutze Deine Zeit, schnapp Dir ein Buch, nimm ein entspannendes Bad oder mache einen Spaziergang. Wenn Du Dich um Dich selbst kümmerst, kümmerst Du Dich auch um Dein Baby.
Friss nichts in Dich hinein. Wenn Du negative Gefühle, Angst oder Trauer verspürst, sprich unbedingt darüber. Dein Partner wird wahrscheinlich der beste Ansprechpartner sein, der Dich in Deiner Situation unterstützt. Das geht allerdings nur, wenn Du offen mit ihm darüber redest.
Wenn Du länger als zwei Wochen an den Symptomen leidest und sie alleine nicht los wirst, ist es ratsam, Hilfe bei einer Beratungsstelle, wie z.B. Profamilia und Therapeuten zu suchen. Wichtig ist, dass Du jemanden hast, bei dem Du dich sicher fühlst und dem Du vertraust. Auch Dein Arzt oder Deine Hebamme sind Ansprechpartner für Deine negativen Gefühle.
Bei anderen Personen Hilfe zu suchen ist kein Zeichen von Schwäche und dafür musst Du Dich nicht schämen! Es zeugt viel eher von Deinem Verantwortungsbewusstsein als gute Mutter!
Ob antidepressive Medikamente genommen werden müssen, hängt von einer sorgfältigen Risiko-Nutzen-Analyse, bei der man auch die Schwere der Depression und die Auswirkungen auf das Baby berücksichtigen muss.
Alternative Therapien
Bevor man zur medikamentösen Behandlung tendiert, sollte man es erstmal mit alternativen Therapien, zum Beispiel mit der Lichttherapie, versuchen.
Lichttherapie
Die Vorteile der Lichttherapie sind vielfältig: Sie ist kostengünstig, man kann sie ambulant oder auch zu Hause durchführen und es bestehen weder für Mutter, noch für das Baby Nebenwirkungen.
Weitere alternative Therapien
Auch homöopathische Mittel, Bachblüten oder Akupunktur können helfen. Körperliche Aktivitäten, wie Bewegung an der frischen Luft oder Yoga und Pilates empfinden viele Schwangere alt guten Ausgleich.
4 Gedanken zu „Schwangerschaftsdepression – woher sie kommt, wie du sie erkennst und bewältigst“