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Der sehnlichste Wunsch vieler werdenden Eltern ist es, dass das eigene Kind gesund auf die Welt kommt. Pränataldiagnostik ist ein Umstrittenes Thema, denn hierbei haben Eltern zwar die Möglichkeit, etwas über den Gesundheitszustand des Kindes zu erfahren, jedoch sind diese Untersuchungen nicht ganz ungefährlich. Welche Methoden im Rahmen der Pränataldiagnostik angeboten werden und ob es zu Komplikationen kommen kann, erfährst Du in diesem Artikel!
Was ist Pränataldiagnostik eigentlich?
Die Pränataldiganostik bezeichnet grundsätzlich alle Untersuchungen, die vor der Geburt durchgeführt werden. Durch unterschiedliche Methoden bei der Untersuchung können so einige Krankheiten bei Deinem Baby festgestellt werden.
Durch eine pränatale Untersuchung kann vielen Eltern die Angst genommen werden. Aber eines
vorweg: Diese Untersuchung bietet keine 100 %ige Sicherheit. Du solltest Dich demnach also nicht ausschließlich auf das Testergebnis der Untersuchung verlassen.
Welche Krankheiten können mit der Pränataldiagnostik festgestellt werden?
Die modernen Techniken der Medizin haben es möglich gemacht, bereits in der Frühphase der Schwangerschaft mögliche Krankheiten zu erkennen. Aus medizinischer Sicht dienen diese Untersuchungen dazu, um erste Anzeichen einer Krankheit zu erkennen und gegebenenfalls mit der Behandlung zu beginnen.
Viele werdende Eltern denken daher, dass sie Gewissheit über die Gesundheit ihres Babys bekommen können. Eine Garantie, die die Pränataldiagnostik leider nicht erfüllen kann. Aber welche Krankheiten können überhaupt festgestellt werden?
- Chromosomen-Erkrankungen/Abweichungen , zum Beispiel Trisomie 21 (Down-Syndrom)
- Stoffwechselerkrankungen (Cystische Fibrose)
- Muskuläre Erbkrankheit (Muskeldystrophie Duchenne)
- Neurologische Erkrankungen
- Herzfehler
- Fehlbildungen an Wirbelsäule und Rückenmark
Was kann man mit dieser Methode nicht feststellen?
Wie Du bereits weiß, gibt es einige Krankheiten, die mit der Pränataldiagnoistik festgestellt werden können. Jedoch gibt es dafür keine Garantie. Selbst wenn ein Befund für eine gewisse Krankheit auftauchen sollte, ist das noch lange kein endgültiger Beweis dafür, dass Dein Baby tatsächlich daran leidet.
Ab wann ist Pränataldiagnostik sinnvoll?
Viele werdenden Mütter fragen sich, ab wann man überhaupt eine Pränataldiagnostik in Betracht ziehen sollte. Etwa nach der 12. SSW ist Dein Baby so weit entwickelt, dass Auffälligkeiten oder Fehlbildungen im Mutterleib bereits erkannt werden können.
Demnach kann Dein Arzt ab diesem Zeitpunkt der Schwangerschaft einige Anomalien feststellen, insofern es einen Hinweis dafür gibt.
Ist diese Untersuchung schädlich für mein Baby?
Die Sorge, ob der Nachwuchs auch gesund auf die Welt kommt, bereitet vielen werdenden Eltern zahlreiche schlaflose Nächte. Und genau aus diesem Grund sehen sie in der Pränataldiagnostik die perfekte Methode, um endgültige Gewissheit über die Gesundheit des Babys zu erlangen.
Sie erhoffen sich von den Untersuchungen Sicherheit. Dabei sollte aber einiges Bedacht werden: Behinderungen, Fehlbildungen, Chromosomenschäden oder Erbkrankheiten können zwar mit einer gewissen Sicherheit nachgewiesen werden, aber nicht das tatsächliche Ausmaß der Beeinträchtigung.
Demnach gilt hierbei auch: Selbst wenn Dein Arzt keine Befunde für eine Krankheit erkennen konnte, bedeutet das noch lange nicht, dass eine absolute Gesundheit Deines Kindes garantiert werden kann.
Folgende Punkte solltet ihr demnach berücksichtigen, wenn ihr eine Pränataldiagnostik in Betracht zieht:
- Jede Art der Pränataldiagnostik kann zu Komplikationen führen
- Tatsächlicher ist die Wahrscheinlichkeit der Komplikationen höher, als die für ein beeinträchtigtes Kind
- Ein negatives Ergebnis kann die Eltern ins Grübeln bringen und eventuell zu überstürzten Entscheidungen führen
Zudem kann eine Fruchtwasseruntersuchung das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen.
Welche Methoden werden in der Pränataldiagnostik angewendet?
Die Untersuchungen, die bei einer Pränataldiagnostik angewendet werden können, teilen sich in invasiven und nicht-invasiven Methoden.
Hierbei liegt der Unterschied in der Hinsicht, ob tatsächlich ein Eingriff vorgenommen werden muss oder nicht.
Invasive Methoden
Wie Du bereits weißt, zählen zu den invasiven Methoden die Untersuchungen, die mit einem Eingriff verbunden sind. Dazu zählen unter anderem:
- Chorionzottenbiopsie
- Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese)
- Nabelschnurpunktion (Chordozentese)
Nicht-invasive Methoden
Die Methoden, die nicht mit einem direkten Eingriff verbunden sind, werden von den meisten werdenden Eltern eher bevorzugt, da diesen als relativ risikoarm gelten. Allerdings ermöglichen diese Untersuchungen aber keine absolute Sicherheit über den Befund.
Zwar können sie Hinweise auf eine Krankheit geben, aber keinen Ausmaß über die Beeinträchtigung. Zu den nicht-invasiven Methoden gehören:
- Ultraschall
- Bluttest
- Ersttrimester-Screening
Wie gehe ich mit einer Diagnose um?
Zugegeben, die Vorstellung, dass man mit einer Fruchtwasseruntersuchung oder eines Bluttests Gewissheit über den Gesundheitszustand des eigenen Kindes bekommen kann, ist toll. Aber was, wenn die Untersuchungen tatsächlich ein negatives Ergebnis aufzeigen?
Denn wenn die Pränataldiagnostik einen auffälligen Befund liefert, stehen die Eltern vor einer schwierigen und belastenden Situation. Emotionen wie Schock, Trauer oder auch Wut sind in dieser Zeit völlig normal und absolut kein Grund sich für diese Emotionen zu schämen.
Möglicherweise werden euch vor allem diese Frage beschäftigen:
- Ist weitere Pränatalediagnostik nötig?
- Gibt es therapeutische Möglichkeiten während der Schwangerschaft?
- Können Operationen im Mutterleib helfen?
- Wie schwer ist die Behinderung des Kindes?
- Welche Therapien stehen nach der Geburt zur Verfügung?
- Welche Hilfs- und Unterstützungsangebote gibt es?
- Wie wäre ein Leben mit einem beeinträchtigten Kind zu bewältigen?
Am besten ist es, sich bereits vor der Untersuchung Gedanken zu machen, wie man möglicherweise mit einem Befund umgehen kann. Neben ärztlichen Maßnahmen kann euch zudem eine psychosoziale Beratung helfen.
Denn dort geht es weniger um den medizinischen Aspekt, sondern viel mehr um die Gedanken und Sorgen von euch. Berater und Beraterinnen werden euch unterstützen und beraten. Die psychosoziale Beratung ist übrigens kostenlos und wird in einigen Schwangerschaftsberatungsstellen angeboten.
Pränataldiagnostik – wirklich notwendig?
Natürlich wünschen sich alle werdenden Eltern ein gesundes Kind. Völlig klar. Aus diesem Grund greifen einige Eltern zu den Untersuchungen einer Pränataldiagnostik. Diese Untersuchungen können auf Krankheiten hindeuten, die bereits im Mutterleib entstanden sind.
Wie Du aber in diesem Artikel bereits gelernt hast, sind diese Untersuchungen auch mit Komplikationen verbunden. Aus diesem Grund sollte man sich diese Entscheidung gut überlegen.
Findet Dein Arzt mit Hilfe der Pränataldiagnostik tatsächlich ein Ergebnis, ist dieses trotzdem nicht komplett zuverlässig. Im Gegensatz dazu kann auch kein Befund über endgültige Gewissheit des Gesundheitszustandes Deines Babys bestimmen.
Grundsätzlich liegt die Entscheidung bei euch, ob ihr euch für eine Pränataldiagnostik entscheidet oder nicht.
Quellen:
https://www.netdoktor.de/schwangerschaft/praenataldiagnostik/
https://www.baby-und-familie.de/Schwangerschaft/Praenataldiagnostik-Was-kann-sie-leisten-350795.html
https://www.familienplanung.de/schwangerschaft/praenataldiagnostik/was-ist-praenataldiagnostik/
https://www.baby-care.de/service/faqs/vorsorge/praenatale-diagnostik/was-658
7 Gedanken zu „Pränataldiagnostik: Umstrittene Untersuchungen in der Schwangerschaft“